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Linux User Group Bolzano-Bozen-Bulsan

Die GNU/Linux community in Südtirol
La comunita' GNU/Linux in Alto Adige
The GNU/Linux community in South Tyrol
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Tu sei qui: Portale Wiki ESuedtirol-2004-10-01
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Die Abteilung 21 italienische Berufsbildung der autonomen Provinz Bozen hat in Zusammenarbeit mit Ecolnet am 1.Oktober eine Dialog-Tagung auf der Haselburg organisiert.

Am Vormittag haben Referenten aus dem In- und Ausland über die Auswirkungen von eGovernment auf unsere Gesellschaft berichtet.

Landesrätin Luisa Gnecchi hat in der Begrüßungsrede über ihre Erfahrungen mit der Informatisierung als INPS-Angestellte berichtet und auf den hohen Stellenwert der Informatik in unserer Gesellschaft hingewiesen. Der Weg mit Freier Software ist ein Weg der Transparenz und Unabhängigkeit.

Dr. Ladurner und Dr. Aberer von der Abteilung 9 (Informationstechnik) haben über die Pläne einer für den Bürger verträglichen Einführung von eGovernment seitens der Landesverwaltung berichtet. Den ersten großen Schritt der Einbeziehung der Bürger stellt mit Sicherheit der Aktionsplan eSuedtirol dar. Nennenswert ist die dem Bürger gebotene Möglichkeit, noch vor der Vorstellung des Aktionsplanes an die Landesregierung, aktiv an dessen Gestaltung teilzunehmen.

Anton Auer hat die Arbeitsgruppe E-Südtirol der vier Südtiroler Gewerkschaften präsentiert. Die Arbeitsgruppe wurde von den Gewerkschaften einberufen, um auf den von Landesrat Hans Berger vorgeschlagenen Aktionsplan E-Suedtirol eine kompetente Stellungnahme auszuarbeiten. Erfreut ist die Arbeitsgruppe, dass die in der Stellungnahme aufgeführten Kritikpunkte nicht ignoriert wurden. Die Kritikpunkte wurden in der neuen Version des Aktionsplanes berücksichtigt, die anderen Punkte der Stellungnahme sind in Ausarbeitung.

Georg Greve (Präsident der Free Software Foundation Europe) hat auf die gesellschaftlichen Aspekte der Informatik aufmerksam gemacht. Er hat auf die größtenteils unbewusste Abhängigkeit unserer Gesellschaft von Software hingewiesen. Laut einer Studie interagieren amerikanische Bürger mindestens 250 Mal am Tag mit Software. Gute Beispiele für unbewusste Interaktion mit Software sind die Nutzung eines Fahrstuhls oder des eigenen Mobiltelefons. Die Kulturtechnik Software ist für unsere Gesellschaft sehr wichtig und darf nicht monopolisiert werden.

Der Physiker Simone Piccardi vom italienischen Verein "Associazione Software Libero" hat ebenfalls auf die Wichtigkeit vom Einsatz Freier Software speziell in der öffentlichen Verwaltung hingewiesen. Nur freie Formate garantieren einen freien Zugang für alle. Der Wunsch der italienischen Regierung, dass sich die öffentlichen Verwaltungen die Investitionen in Software teilen, kann nur mit Freier Software umgesetzt werden. Weiters hat Piccardi unterstrichen, dass die Einsicht in den Quellcode nicht ausreicht. Es geht um die Freiheiten die Software zu nutzen, zu studieren, zu verbessern und weiterzugeben. Das reine Anschauen des Quellcodes ist keine Freiheit.

Der Soziologe Iginio Gagliardone (CRIS-Italia - Global Governance Project) hat auf die sozialen Auswirkungen der Informatisierung hingewiesen. Es stellt sich die Frage ob der Bürger dieser Informatisierung gewachsen ist und ob er diese überhaupt will und braucht. Die Gesellschaft ist keine Monokultur in der alle die gleichen Bedürfnisse haben. Mit Sicherheit sind einige Menschen unserer heutigen Gesellschaft nicht für eine totale Informatisierung und daher darf eGovernment nicht die traditionellen Verfahren ersetzen, sondern muss eine Ergänzung sein.

Sherryl Manalo (Grüne Wirtschaft und Wirtschaftskammer Wien) hat über einer Migrationsstudie der Stadt Wien berichtet. Die Studie hat ergeben, dass durch vor kurzem getätigte Investitionen in proprietären Softwarelösungen eine Migration zu teuer wäre. Daher wurde eine neue Evaluierung für 2007 eingeplant.

Nach dem Mittagessen hat Senator Fiorello Cortiana über seine Bemühungen im italienischen Parlament zur Förderung des Pluralismuses in der Informatik berichtet. Es benötigt mehr Sensibilisierung in der Politik, da die Gefahren der Einführung von einschränkenden und innovationsdämmenden Gesetzen sehr groß ist.

Am Nachmittag hatten die Anwesenden die Möglichkeit in den 3 Arbeitsgruppen folgende Themen zu vertiefen:

  • Ethik der Wissensgesellschaft Angesprochene Themen:
    • offene Standards
    • Wikipedia als Plattform für freies Wissen
    • Umgang mit Personen, die keinen Computer haben,
    • wie wichtig sind die 4 Freiheiten für den Endbenutzer? Sie sind alle wichtig, niemand ist aber verpflichtet, sie alle zu nutzen (es reicht die Möglichkeit).
    • Freiheit ist an sich schon ein ethischer Begriff
    • Freie Software und Freies Wissen als "Aufklärung" der Informationsgesellschaft im Sinne der Kant'schen Definition: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit" (siehe dazu: http://www.uni-potsdam.de/u/philosophie/texte/kant/aufklaer.htm ). Zur "Anstrengung des Begriffes" gesellt sich die "Anstrengung des Codes" als wichtige Schiene in Richtung aufgeklärte Informationsgesellschaft.
  • COSPA und OpenOffice.org - Einsatz Freier Software in der öffentlichen Verwaltung
  • Didaktik und Freie Software - Projekte zum freien Wissenszugang

    In der Arbeitsgruppe wurde viel über Probleme und Ängste der Entscheidung zum Einsatz Freier Software in der Landesverwaltung diskutiert und in diesem Zusammenhang wurden Wünsche an ein Kompetenzzentrum Freie Software formuliert:

    • Welche Partner oder Serviceleister Freier Software gibt es auf lokaler oder auch nationaler Ebene (ist eigentlich schon in lugbz.org/services realisiert)
    • Welche Bildungsinitiativen zu Freier Software gibt es? (lugbz.org/education)
    • Repository mit empfehlenswerter Freier Software/Projekten für verschiedene Umgebungen (z.B. schoolforge.net für den Einsatz in Schulen, ...)

    Gefordert wurde auch, dass man in Bozen nicht alles neu erfinden soll, man soll sich um die Vernetzung der Kompetenzzentren auf europäischer Ebene bemühen um so die gesammelten Erfahrungen zu teilen.

Die österreichische Europaparlamentarierin Eva Lichtenberger hat in der Abschlussrede auf die große Gefahr der Softwarepatente aufmerksam gemacht. Sie hat die Gemeinschaft der Freien Software um Hilfe bei der Aufklärungsarbeit der neuen EU-Länder gebeten. Es wurde auch klar, dass die Problematik der Softwarepatenete auch andere Bereiche außerhalb der Informatik betrifft. Viele Anwesende baten um weitere Informationen zur Thematik, darauf wurde auf die Arbeit der FFII (www.ffii.org) aufmerksam gemacht.

Die Tagung endete mit großer Zufriedenheit der Veranstalter. Anton Auer hat sich bei allen Anwesenden für ihren Beitrag bedankt und sie darauf aufmerksam gemacht, dass diese Tagung Teil einer Veranstaltungsreihe zur Vertiefung der Thematiken rund um die Informationsgesellschaft ist. Alle sind eingeladen bei der nächsten Vertiefungsmöglichkeit der SFSCon2004, die vom 26. bis 28. November stattfinden wird, teilzunehmen!



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